Der Reutlinger Mutscheltag

Gelebte Tradition

Schon seit dem Mittelalter verbringen Reutlinger und Besucher fröhliche Abende, wenn bei allerlei Würfelspielen und traditionellem Wurstsalat um das sternförmige Mürbeteiggebäck, die Mutschel, gewürfelt wird.

Was ist Mutscheln?

„Mutschel“ bezeichnet immer eine Art Weißbrot, unterschiedlich geformt. In der bis 1802 von den Zünften dominierten Reichsstadt Reutlingen spielte das Gebäck vor allem zur Zeit der Wahlen eine Rolle – als Geschenk an die Kinder. Ihre Form erinnert an das Mühlrad, das etwa auf der Fahne der Müllerszunft zu finden ist. Die zweite Spur führt zur Schützentradition Reutlingens und ist bis ins 18. Jahrhundert belegt. Einer dieser Wettbewerbe, es wurde um die Mutschel geschossen, begann immer am Donnerstag nach den Heiligen Drei Königen.

Wie wird gemutschelt?

Traditionell wird um die Muschel gespielt. Es gibt viele verschiedene Spiele mit langer Tradition. Beim Spiel der „Wächter bläst vom Turm“ wird mit drei Würfeln gespielt. In den Becher werden zwei Würfel gelegt und dann umgestülpt, die Würfel bleiben verdeckt liegen. Der dritte Würfel wird oben auf den Becherrand gelegt und vom Spieler herunter geblasen.